Nach der „Matthäus-Passion“, die wir im Frühjahr 2022 im Luzerner KKL aufführen konnten, widmen wir uns nun einem Opus magnum, das Bach sein ganzes Leben lang begleitet hat: Die frühesten Spuren lassen sich 1714 ausmachen, 1733 wurden das Kyrie und das Gloria geschrieben, und als letztes, kurz vor seinem Tod, vollendete Bach 1749 das Et incarnatus est. Der grossen Zeitspanne entspricht die schier unerschöpfliche stilistische und formale Vielfalt in den einzelnen Sätzen. Variantenreiche Solopartien für die Sängerinnen und Sänger, aber auch für jedes der Orchesterinstrumente wechseln sich mit herausfordernden Chorpassagen ab. Alles wird zusammengehalten durch den universellen Bogen der lateinischen Messe, die Bach wiederum gemäss der lutherischen Theologie ausdeutet.
Mit diesem musikalischen Kosmos sondergleichen beginnt das Collegium Vocale unter der Leitung von Ulrike Grosch sein Jubiläumsjahr 2025 und knüpft zugleich an seine Anfänge als Projektchor für den Bachspezialisten Ton Koopman an, mit dem im Januar 2005 Motetten des grossen Meisters aufgeführt wurden. Die Luzerner Franziskanerkirche, in der wir mit ihrer für Chormusik bestens geeigneten Akustik und ihrem warmen Interieur von Anfang an beheimatet sind, bietet für diese Aufführungen den idealen Rahmen.